Glasfaserverstärkter Kunststoff ist aus zahlreichen Industrien kaum wegzudenken. Wer ihn kaufen und auch in seinem Unternehmen einsetzen möchte, findet hier die entscheidenden Fakten zusammengefasst.

Glasfaserverstärkter Kunststoff: Kaufen mit dem richtigen Know-how

Glasfaserverstärkter Kunststoff, auch als Glasfaserkunststoff, GFK oder umgangssprachlich als Fiberglas bekannt, ist einer der bekanntesten Faserverbundwerkstoffe. Als Basis dienen meistens Duroplaste, manchmal auch Thermoplaste, deren Matrix von den Glasfasern umschlossen wird. Das Potenzial dieser Kombination aus Kunststoff und Glas wird seit den 1930er-Jahren genutzt. Wenn auch Sie glasfaserverstärkten Kunststoff kaufen möchten, helfen Ihnen diesen fünf Fakten bei der Kaufentscheidung.

Nummer 1: Glasfaserverstärkter Kunststoff hat spannende Eigenschaften

Glasfaserverstärkter Kunststoff verfügt über eine Vielzahl von Eigenschaften, die für diverse Industriezweige von Vorteil sind. Zu diesen Eigenschaften gehören zum Beispiel:

  • geringes Gewicht
  • schnelle, günstige Montage
  • hohe Festigkeit und Formstabilität
  • hohe Flexibilität
  • UV- und witterungsbeständig
  • nicht rostend
  • unter thermischer Einwirkung einfach in Form zu bringen
  • hohe chemische Beständigkeit
  • in allen Farben auslieferbar
  • nicht elektrisch leitfähig
  • nicht brennbar

Nummer 2: Es gibt drei Typen von Fiberglas

Generell lassen sich glasfaserverstärkte Kunststoff in drei Kategorien einteilen: kurzfaserverstärkte Bauteile, langfaserverstärkte Bauteile und endlosfaserverstärkte Bauteile. Dabei gilt der Grundsatz: Je länger die Faser, desto robuster das Material

  • Kurzfaserverstärkter Kunststoff
    Kurzfasern weisen eine Länge zwischen 0,1 und 1 mm auf und werden hauptsächlich im Spritzgussverfahren eingesetzt. Die Bauteile lassen sich einfach formen und sind preiswert, weisen aber eine vergleichsweise geringe Festigkeit auf.
  • Langfaserverstärker Kunststoff
    Als Langfasern gelten Glasfasern mit einer Länge zwischen 1 und 50 mm. Die Bauteile zeichnen sich durch eine hohe Stabilität aus und können große Mengen an Energie absorbieren.
  • Endlosfaserverstärkter Kunststoff
    Sind die Fasern länger als 50 mm, ist von endlosfaserverstärktem Kunststoff die Rede. Diese Materialien weisen die höchsten Werte in Sachen Steifigkeit und Festigkeit auf.

Nummer 3: Glasfaserverstärkter Kunststoff ist vielseitig einsetzbar

Wer sich vorab informiert und sich entscheidet, den richtigen glasfaserverstärkten Kunststoff zu kaufen, dem stehen je nach Art, Zusammensetzung und Verarbeitung zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung. Vor allem in Branchen, in denen Robustheit bei möglichst geringem Gewicht gefragt ist, kann dieser Kunststoff punkten – beispielsweise in der Luftfahrt oder dem Transportwesen.

Zu den typischen Einsatzbereichen von GFK gehören unter anderem:

  • Bade- sowie Duschwannenherstellung
  • Kleinformteile
  • Rotorblätter für Windkraftanlagen
  • Rohre
  • Spielplatzrutschen
  • Industrietore
  • Tanks, die in der chemischen sowie der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden
  • Spoiler, Front-, Heckklappen, Kotflügel und Dachmodule für PKW
  • Bootrümpfe
  • Wurfarme für Armbrüste und Bogen
  • Bauteile für den Angelsport
  • Taktstöcke und Violinbögen

Nummer 4: Bei der Arbeit mit GFK ist Vorsicht geboten

Glasfaserverstärkte Kunststoffe sind an sich gesundheitlich völlig unbedenklich. Jedoch ist bei der Verarbeitung des Materials etwas Vorsicht geboten. Beim Schneiden, Schleifen oder Sägen von GFK entstehen feine Späne und Stäube, die keinesfalls eingeatmet werden sollten. Eine entsprechende Schutzkleidung sowie leistungsstarke Lüftungs- und Filteranlagen im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes sind daher am Ort der Verarbeitung verpflichtend.

Basiert Fiberglas auf Polyesterharzen, werden potenziell reizende Styroldämpfe freigesetzt. Hier sind die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verarbeitung von glasfaserverstärkten Kunststoffen lassen sich jedoch verhältnismäßig einfach bewältigen, sodass sie Sie nicht vom Kauf abhalten sollten.

Nummer 5: Es gibt innovative Wege zur Restentsorgung

Die Entsorgung von Fiberglasresten oder alten Bauteilen, die nicht mehr benötigt werden, spielt eine immer wichtigere Rolle – vor allem in puncto Nachhaltigkeit. Die Forschung an funktionalen Recyclingmethoden für den Werkstoff steht noch am Anfang. Erste Erfolge konnten jedoch bereits gefeiert werden: Eine deutsche Firma bereitet GFK-Abfälle aus Windkraftanlagen oder Produktionsrückständen auf und verkauft sie als Ersatzbrennstoff, hauptsächlich für die Zementindustrie. Auch weitere Zweitverwendungen werden schon national und international getestet, um dem wertvollen Glasfaserkunststoff ein zweites Leben zu geben. Somit spricht langfristig auch in Sachen Nachhaltigkeit nichts gegen den Einsatz des Verbundstoffs.

Setzen Sie sich vor dem Kauf ausführlich mit dem Multitalent GFK auseinander

Glasfaserkunststoffe sind – wie zum Beispiel auch Wolframpulver – echte Multitalente, die uns im Alltag auf dem Spielplatz genauso begegnen wie in der Großindustrie. Sie sollten sich über die gewünschte Anwendung und die damit einhergehenden Anforderungen eines Materials im Klaren sein, bevor Sie sich entschließen, einen bestimmten glasfaserverstärkten Kunststoff zu kaufen. Dann finden Sie bei der großen Auswahl an Varianten auch garantiert den passenden Verbundstoff, der keinen Ihrer Wünsche offen lässt.

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